Menschen, denen Details auffallen. Die fragen, warum ein Tupfer Nagellack auf meinem Spann klebt. Menschen mit Explosivkraft. Die sich die Kleider vom Leib reißen und ins Wasser springen. Menschen mit absolutem Gehör. Die im Grunde alles spielen können. Ich wippe ein wenig hin und her, kriege das Gefühl, ich säße fester im Sattel des Lebens. Ich mache Feuer. Zupfe im Halbdunkel Pflasterklebereste von meiner Haut. Es könnte auch ein Film sein. Ich muss einen Song schreiben. The Price of Summer, heißt er, denn wir bezahlen den Sommer mit Blut, bezahlen gern und leidenschaftlich, Insektenstiche all over.
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Japanischer Meerrettich
Chili con Carne und billiger Rotwein. Verbrannte Haut und ein neues Buch. Pailletten und Kaffee. Gin und Tonic. Der Beginn der Sommerferien. Etwas Explosives macht sich frei, das Bunte einer Sehnsucht rinnt an den Wänden meiner Vernunft herab, halb Kinderspiel, halb Künstlertraum. Straßenkreide. Bleistiftskizzen. Japanischer Meerrettich. Plus. Ich habe ein Ticket ans Meer.
Wasserpfeife
Manchmal macht ein Geruch, der durch den Spalt eines Dachfensters hereinkommt, den ganzen Unterschied zwischen zielloser Verwirrtheit und einem gelungenen Abend aus. Ich trinke aus Gläsern mit Waffelschliff, trinke Orangina Rouge, trinke Hochprozentiges aus Fougerolles. Durch einen Zufall prasselt meine gesamte Grundschulzeit auf mich herunter, ungefragt und überraschend, schüttet sich mir in den Schoß, ein aufgeschlitzter Sack Zuneigung, Erinnerungen, Wunderlichkeiten, ein herzliches Willkommen zurück. Halbvergessenes, Orte, die ich mied. Bald werde ich Menschen aus einem anderen Leben begegnen, aus meinem vorvorvorletzten Leben ungefähr, aus einer Zeit, in der ich nur ahnen und träumen konnte. Sie werden sagen, sie hätten es schon immer gewusst, und ich werde überfordert sein. So viele, die mich länger kennen als ich mich selbst. Ich als Kind. Wieder. Immer noch. Ich nehme zwei, drei Züge aus der Wasserpfeife. Ich lasse mir eine Wunde schminken. Ich hänge an diesen und an jenen Lippen. Setze meinen Strohhut auf und schwimme hochauf, weggeschwemmt, vereinnahmt, halb aufgelöst, in den Wellen schöner Menschen.
»Die Schüchternheit der Pflaume«
Fee liest aus ihrem Romandebüt.
18. September 2012 | 20 Uhr
Pfleghofsaal | Kirchgasse 9 | 89129 Langenau
Veranstalter: Buchhandlung Mahr, vh Ulm, Stadtbücherei Langenau
Premierenlesung
»Die Schüchternheit der Pflaume« – Fee liest erstmals aus ihrem Romandebüt. Mit Musik und Verköstigung.
13. September 2012 | 19:30 Uhr
Kulturzentrum Wolfgang-Eychmüller Haus | Hettstedter Platz 2 | 89269 Vöhringen