Schreiende Büsche

Eine ganz normale Geburtstagsparty. Einzig die Musik lässt mich manchmal aufhorchen. Ich bin in der Paillettenphase, Glitzerfee, sagt einer. Ich muss an Kostüme aus Star Trek denken. Quatsch, Prinzessin Leia, sagt ein anderer, der Zopfschnecken wegen. Also doch Star Wars. Ich erfinde das Ratlosigkeitsbekämpfungslichtschwert.
Ein Interview in der Badewanne, eine schlaflose Nacht, ein Spaziergang ans Ende der Welt. Dort, an diesem Weltende, gibt es ein Dorf, das nach Kühen und Schafen riecht. Die Bewohner grüßen mich nicht, manövrieren nur weiter ihre Schubkarren von Misthaufen zu Misthaufen. Dafür versammeln sich Hunde und Katzen um mich, die Anwesenheit eines Fremdlings ist das Highlight ihres Tages. Fruchttragende Sträucher hängen voller Spatzen. Schreiende Büsche, denke ich.
Buchmesseticket, Bleistiftskizzen, ein verunglückt rosafarbenes Buch, zerrissene Feinstrümpfe aussortieren, Romanseiten verschlagworten. Wir bauen jeden Tag an dem, was sowieso zerbrechen wird, am Schnörkeligen, am Knallbunten, am Raffinierten, am Monumentalen. Jemand reicht mir ein duftloses Blümchen rüber. Auch Beichtväter müssen hin und wieder beichten.