Der Rest der Nacht

Es ist wie Weinen vor Glück, nur dass es wehtut. Genau in der Mitte zwischen himmelhoch jauchzend und zum Tode betrübt. Nur Ahnungslose glauben, dass die Mitte leer sei. Zwischen Schwarz und Weiß liegt nicht Grau, sondern Iris. Es ist okay, dass nicht alles okay ist. Gute Feuerwerker wissen, dass der Himmel und die Seele der Menschen im Grunde dasselbe sind.
Genügsam wie eine Wüstenpflanze sollte ich sein. Dann könnte ich von nur einem Tropfen tagelang leben. Aber ich bin so durstig und maßlos. So neugierig, ausschweifend und verträumt. Ein paar Worte können mich hellwach machen. Für den Rest der Nacht. Halt’ mich wach, streichle mich, erzähl’ mir was.
Massenhaft Bücher zu kaufen ist nur ein verquerer Nebeneffekt der Lust am Schreiben. Oder das Schreiben die Sucht der von Schreibern Verführten? Soviel steht fest: Zur Verführung gehören immer zwei. Nur die Schokoflocke hat auf der Tastatur so gar nichts verloren.
Es scheint Leuten wie mir vorbehalten, blindlings wie Alice durchs Wunderland zu stolpern. Wobei ich offen lassen will, wer Leute wie ich eigentlich sind. Naja, ich bin sowieso eher die Grinsekatze.