Dünnhäutig

Im Fieber sezierte Nächte. Ich schneide sie in Scheibchen, analysiere, spalte. Stoße auf sinnlose Strukturen, Muster, kubisches Gedankenmaterial, sperrig, stapelbar. Verrenne mich in diese unlösbaren Aufgaben, die man im Delirium zu lösen versucht. Erst gegen Morgen gleite ich ab in etwas, das den Namen Schlaf verdient.
Manchmal Schwindel. Allgemeine Dünnhäutigkeit. Ich fühle mich wie ein Gespenst. Im Traum schlüpfe ich in einen fremden Körper. Merke es erst gar nicht. Als wäre das immer noch ich. Ein Bruderkörper vielleicht, ein Werkstück aus demselben Holz.