Feinstrumpfhosen und Champagner

Als ich aus Frankfurt zurückkomme, finde ich im Briefkasten eine Einladung des Landratsamtes Alb-Donau zu einem Literaturseminar im Kloster Blaubeuren. Außerdem einen Glückwunsch zum zweiten Platz bei einem Tübinger Schreibwettbewerb. Wie sich das für eine Schriftstellerin gehört, denke ich. Erst kürzlich hatte ich mich nach einem ordentlichen Lektorat gesehnt. Die Betriebsblindheit wieder etwas abschütteln, Schreiber und Leser um mich, das hatte ich vermisst. Ich werde im Kloster mit Literaten frühstücken und im kleinen Schlatterhaussaal eine Sommerszene lesen.
Die Frage des Tages ist, warum eigentlich Feinstrumpfhosen immer so wahnsinnig schnell kaputt gehen. In Preis und Leistung sind Feinstrumpfhosen wirklich mit Champagner zu vergleichen. Leiden kann ich beides trotzdem sehr gut. Ich kaufe aber nur die Strumpfhosen. Champagner lasse ich mir, wenn überhaupt, reichen.
Während ich sardisches Fladenbrot knabbere, diesmal ohne Thunfischpaste, Riesengarnelen und Weißwein, denke ich, dass das jetzt genug Rumgesnobbe war. Gute Nacht, Volk.