Paradiesvogel

Mein Schlafrhythmus ist durcheinander. Ich arbeite zu langsam. Ich füttere die Goldfische im Nachbargarten. Erhalte Gesprächstherapie im Bett, habe Ideen und Herzklopfen, kuriere einen Fall von sozialer Überfressenheit aus. Paradiesvogel, schreit ein Mann aus dem Fenster und meint mich.
Ich wache auf einem Hügel auf. Die Sicht ist glasklar, bis in die Schweizer Alpen kann ich sehen. Der Schnee strahlt über alles herüber, über Zürich, den Bodensee, über Oberschwaben. Ich lächle unter meinem Sonnenhut hervor diesen Bergen und ein paar fremden Jungs auf ihren Fahrrädern zu, bin müde und elektrisiert zugleich, kühle meinen Nacken mit Brunnenwasser. Schön wie eine Erbsenblüte müsste man sein, denke ich, auch wenn das nicht genügen würde, auf Dauer. Und die Durchschlagskraft eines Güterzuges in voller Fahrt sollte man haben. Die Präzision eines Scharfschützen. Ein Anfang wäre das.