Serpentinen

Arbeiten, Kaffee, Gespräche zwischen Tür und Angel. Stuttgart, Frankfurt, Köln, Berlin, notiere ich geistig, reihe sie geografisch auf, so wie man reisen würde, damit ich mir die Städte merken kann. Ich kaufe zu viele Klamotten, höre zu viel Musik. Manchmal hilft nur noch eine Nacht mit Roggenbrot, Schwarzbier und Banjoklängen. Ich will die Zunge eines Bisons berühren. Ich will unförmige Frauenkörper zeichnen. Ich will mich in Herbstwiesen verlieren und, vor allem, das Ende der Zeit nicht sehen. Nachts träume ich, meine Nase in helllilablassblauer Baumwolle zu vergraben, träume Vertrautheit in das fremde Hemd hinein. Ich muss hochschalten, ein, zwei, drei Gänge, muss den Ruck verkraften, nicht krank werden. Überhaupt muss ich weicher Kuppeln lernen. Zum ersten Mal: Serpentinen.