Wasserpfeife

Manchmal macht ein Geruch, der durch den Spalt eines Dachfensters hereinkommt, den ganzen Unterschied zwischen zielloser Verwirrtheit und einem gelungenen Abend aus. Ich trinke aus Gläsern mit Waffelschliff, trinke Orangina Rouge, trinke Hochprozentiges aus Fougerolles. Durch einen Zufall prasselt meine gesamte Grundschulzeit auf mich herunter, ungefragt und überraschend, schüttet sich mir in den Schoß, ein aufgeschlitzter Sack Zuneigung, Erinnerungen, Wunderlichkeiten, ein herzliches Willkommen zurück. Halbvergessenes, Orte, die ich mied. Bald werde ich Menschen aus einem anderen Leben begegnen, aus meinem vorvorvorletzten Leben ungefähr, aus einer Zeit, in der ich nur ahnen und träumen konnte. Sie werden sagen, sie hätten es schon immer gewusst, und ich werde überfordert sein. So viele, die mich länger kennen als ich mich selbst. Ich als Kind. Wieder. Immer noch. Ich nehme zwei, drei Züge aus der Wasserpfeife. Ich lasse mir eine Wunde schminken. Ich hänge an diesen und an jenen Lippen. Setze meinen Strohhut auf und schwimme hochauf, weggeschwemmt, vereinnahmt, halb aufgelöst, in den Wellen schöner Menschen.