Esspapier

Du musst in den Wald gehen. Weit weg von den Wegen der Spaziergänger. Drei Spechte werden Dich begrüßen und eine goldene Sonne. Wie scharf Umrisse sein können, zeigen Dir die Bäume. Hier wohnt die Stille, die Du lang vermisst hast.
Seit langem überrascht Dich wieder der Geschmack eines Weins. Außerdem knabberst Du an Esspapier, begeistert, wie früher. Einmal, mit acht oder neun, schriebst Du mit blauer Tinte auf die pastellfarbenen Oblaten. Nur um Worte zu essen, süß, bunt.
Schießpulverromantik, sagt einer, und dass ihm das Wort gefalle. Dir gefällt es auch. Du schreibst über Nordpolaugen und denkst an Berlin. Gödel und Einstein werden Dich über stundenlange Zugfahrten wegtrösten, gute Gesellschaft für die Bummelbahn. Alles wird gut.