Nacht und Nebel

Ich beginne meine Reise an einer jener Tankstationen, die überall gleich aussehen. Das Nirgendwo beginnt, sobald mein Wagen auf die beleuchtete Insel rollt. Eben noch war ich an einem Ort, den ich mit viel gutem Willen ein Zuhause nennen könnte. Plötzlich könnte ich überall sein, die Zapfsäulen sind gleich, die Parkplätze, die Leuchtschriften sind gleich, die Zeitschriftenregale und das Snackbuffet, alles gleich. Bei solcher Nacht und solchem Nebel ist meine Kapsel Musik alles, was übrig bleibt, sobald ich eine gewisse Geschwindigkeit überschreite. Ein Cockpit voller kleiner Lampen, angenehm warm, das Motorengeräusch versinkt in Gleichförmigkeit. Es ist sinnlos, an eine Welt zu denken, da ist keine. Die dünne Außenhaut des Wagens ist auch meine Haut geworden. Gelegentliche rote und weiße Lichter tupfen eine Minimalstruktur ins Nichts. In blindem Vertrauen, dass die Straße kein jähes Ende haben wird, rausche ich weiter und weiter.