Sattes Orange

Mein Vater hat mir ein Vogelhaus gebaut. Meine Mutter schenkt eine große Packung Vogelfutter dazu. Ich denke an meinen gestrigen Paradiesvogel und schmunzle. Jetzt hüpfen Sumpfmeisen aus und ein. Singen, schreien, schütten ihre kleinen Herzen bei mir aus.
Ich fülle ein Kuvert, das auf die kanarischen Inseln geht. Ich sitze auf dem Boden und sortiere meine Teelöffelsammlung. Ich bügle eine Triskel auf meine Jeans. Ich lese mich mit Jochen Schmidt und Martin Millar zurück ins Herz der Welt.
Später lehne ich in der Balkontür, das Viertel ist still geworden. In den kahlen Bäumen steht in aller Klarheit das Abendrot. Der Zigarillo kräuselt vor sich hin. Mein Zeitgefühl geht vor die Hunde. Ich wünschte, es bliebe dort. Eine Laterne geht zuckend an, erst glimmt sie grün, dann kippt die Farbe um, ein sattes Orange.