Wenn ich kalten Instantkaffee in der Mikrowelle erwärme, etwas Milch zugebe, ist das ein trinkbare Mischung. Gerade so. Warum ich mir das antue, keine Ahnung. Muss am Vollmond liegen. So wie vieles andere. Am Vollmond. Muss erst einer kommen und frischen Kaffee kochen, muss erst kommen und mich wieder weichmassieren. Klar. Zum Glück kommt der bald. Wenn Vollmond vorbei ist, kann ich die Krallen einfahren. Und das tu ich, schnurre wieder, mache Deals, denke an Linz, Tanz und die nötige Zeit zum Schreiben. Zeit für eine Kurzgeschichte, fragt mein virtuoser Freund. Nein, wird eher eine Novelle, sage ich. In einer Novelle, zitiere ich, wird oft ein Konflikt zwischen Ordnung und Chaos beschrieben, was zu einem Normenbruch und Einmaligkeit führt. Sehr gut, ruft er, mehr Novelle. Und empfiehlt mir Durs Grünbein, faselt von Rückenmuskulatur und Dampf und weiß wohl, dass Schädelbasislektionen und südwärts gleitende Finger mich treffen könnten. Da wo der Pfeil neulich steckte, der hingeträumte. Gesättigt dampft der werdende Virtuose schließlich ab. Kleines verrücktes Ding, sagt einer. Schnellding, ein anderer. Oft schon wurde ich Ding genannt. Liebte ich Dich nicht, würde ich Dich hassen, schreibt mir meine beste Freundin. Das trifft mehr als alles andere.