Tagewerk

Irgendwas fliegt vom Balkon über mir, ein Pappkarton vielleicht, an meinem Balkon vorbei, und landet rumpelnd im Garten. Ich schlürfe unbewegt vom Schokokaffee. Der Rechner rauscht ganz leise. Ich sehe nicht nach. Soll die Welt mit Zeug werfen. Einer chattet mich an. Es ist der taoistische Schlagzeuger mit einem Kulturvorschlag. Ich glaube, er tupft mich wie einen Klecks Fingerfarbe auf eine freie Stelle in seinem großen, bunten Kalender, eine Stelle, die er sorgfältig auswählen muss, denn viel ist da nicht frei. Und da trockne ich dann fest, ich, in der Kunsthalle Weishaupt. Irgendwo, irgendwie finde ich mich im Anschluss selbst wieder und bin verblüfft, wie leicht ich mich manchmal verliere. Abends lege ich Köder für Rotwildfetischisten aus und beschließe, dass das Tagewerk damit erledigt ist. Ich sinke zurück in die Badewanne. Der Schaum legt sich um meinen Nacken wie ein Pelzkragen. Ich folge Fürst Myschkin nach Pawlowsk.